Kurz vor den Festtagen im Jahr 2015 habe ich eine kurze Weihnachtsgeschichte für Kinder geschrieben, die Sie hier als PDF herunterladen können. Sie heißt Charlottes Baum, und sie hat einen – wenn auch mikroskopisch kleinen – autobiographischen Kern: Wenn ich selbst in sentimentaler Weihnachtsstimmung bin, kann es sein, dass ich beim Weihnachtsbaum-Händler nicht die schönste, gerade gewachsene Nordmann-Tanne auswähle, sondern das krummste Gewächs, das ich irgendwo in einer Ecke auftreiben kann. Schließlich geht es beim Fest der Lieber nicht um Äußerlichkeiten, sondern um innere Werte.
Was genau die inneren Werte eines hässlichen Nadelbaums sind? Nun, das habe ich meiner Frau auch nie schlüssig erklären können, und ich habe ja bereits zugegeben, dass ich aus sentimentaler Grundstimmung heraus agiere. Mein Spleen hat allerdings einen ganz praktischen Vorteil: Schon seit Jahren kauft meine Frau unseren Baum alleine ein, um nicht vor den Verkäufern die peinliche Diskussion mit ihrem vermeintlich erwachsenen Ehemann führen zu müssen. Ich muss also weder wie ein Holzhacker durch die Straßen Berlins laufen, noch bekomme ich Baumharz an meiner Lederhandschuhe oder alternativ Nadeln in mein Auto. Soll noch mal einer sagen, dass sich kindisches Verhalten nicht auszahlt.